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Samstag, 14. November 2020

Wenn du bei mir bist von Renée Carlino

Wenn man den einen Menschen trifft und sich auf einmal nicht mehr völlig verloren auf dieser Welt fühlt. 

Erschienen 30.10.2020 in der Bastei Lübbe AG, englischer Originaltitel (2014): Nowhere but here. Rezensionsexemplar von netgallery.de 

Offizielle Inhaltsangabe

Die junge Journalistin Kate wittert ihre große Chance, als der geheimnisvolle, öffentlichkeitsscheue Multimillionär R.J. Lawson endlich einem Interview zustimmt. Kaum auf seinem idyllischen Weingut in Napa Valley angekommen, lernt sie den attraktiven Arbeiter Jamie kennen, und die beiden verlieben sich Hals über Kopf. Doch nach einer märchenhaft romantischen Woche ist Jamie plötzlich verschwunden, und Kate muss sich fragen, wer der Mann, der ihr Herz stahl, eigentlich wirklich ist.

Resümee


Was soll ich sagen? Nun, ich las schon viele Liebesromane und selten war einer dabei, welcher mich gar nicht mitgerissen hat, dieser ist einer davon. Die Story an sich wäre gut, aber die Ereignisse wurden in sehr einfachen Sätzen hintereinander hingepappt und irgendwie wurde versäumt, die emotionale Lage der Protagonisten ausreichend zu beschreiben, sodass der Leser Verbindung zu den Hauptfiguren aufbauen kann. Obwohl im "Ich-Erzählstil", war es einfach nur eine Aneinanderreihung von Ereignissen und der Leser hat keine Chance, sich in die Gefühlswelt der Protagonisten einzuleben. Zudem war die Geschichte von Anfang an, in Bezug auf das Liebespaar komplett vorhersehbar. Sorry Spoiler! Aber es war von Anfang an klar, dass Jamie der Multimillionär ist und mit ein bisschen mehr Grips hätte Kate das ziemlich bald selbst herausfinden können. Aber dies wäre der Story nicht dienlich gewesen. 

Wie gesagt, die Geschichte an sich hätte großes Potenzial. Zwei Menschen, die einsam sind, die alles verloren und keine Familie haben, sich finden, sich gleich sympathisch finden und das Gefühl haben, sie gehören einfach zueinander. Als wäre es eine höhere Bestimmung, dass sie sich finden durften. 
Dass der Hauptprotagonist Multimillionär ist, spielt eine absolut nebensächliche Rolle, ebenso wie zum Beispiel das Thema Verhütung. Drei Tage, nachdem das Paar sich kennengelernt hatte, schliefen sie miteinander, die obligatorische Frage, ob man "sauber" ist, wurde zwar gestellt, aber kein Wort von Verhütung. Gegen Ende des Romans musste ich laut auflachen, als das Thema auf einmal aufkam, nachdem die beiden schon gefühlt tausendmal miteinander geschlafen hatten und es kam heraus, dass sich keiner von beiden um die Verhütung gekümmert hätte. Da fragt man sich automatisch: Wie funktioniert das? Jede andere Frau wäre da schon lange schwanger. Aber pünktlich zur Hochzeit dürfen sie sich dann auf eine Schwangerschaft freuen. Juhu!

Was dafür unzählige Male angesprochen wurde, war der Diabetes von Jamie. Es wurde einiges zu der Krankheit erklärt, dass man Blutzucker messen muss, wie man Unter- oder Überzucker umgehen muss und wie die Handhabung einer Insulinspritze funktioniert. Fand ich als ehemalige Pflegerin toll, dennoch lag meiner Ansicht nach ein zu starker Fokus darauf, während andere wichtige Dinge links liegen gelassen wurden.  

Gegen Mitte des Buches hoffte ich nur noch, dass das Buch bald zu Ende ist. Trotzdem gab es dann noch einige schöne Momente, die man vielleicht erwähnen sollte, wie das Finden des Vaters, den man nie kannte und das Wissen, dass man auf dieser Welt nicht so alleine dasteht, wie man es bisher glaubte. 


Bewertung: ⭐⭐ 2/5 Sternen

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